Hartmut Klug, Karin Dütz, Ursula Kirchner u.a.: „Herr Schnitter, darf ich bitten?“

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Hartmut Klug: Tod und Dirigent, 2004

Im Rahmen eines Teamprojekts des Instituts für Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf präsentieren die Masterstudentinnen Feodora Heupel (B. A.), Christina Klug (B. A.) und Hannah Reller (B.A.) vom 27. April bis zum 25. Mai 2014 die Ausstellung „Herr Schnitter, darf ich bitten? – Historische und zeitgenössische Totentänze im Medium des Scherenschnitts“ im Schloss Benrath.

Als romantisch naive Volkskunst oder im besten Falle als Kunsthandwerk herabgewürdigt, fristete der Scherenschnitt jahrzehntelang ein eher belächeltes Dasein. Mit dem Aufkommen der Photographie gegen Mitte des 19. Jahrhunderts geriet er als Kunstform fast gänzlich in Vergessenheit. Heute hat der „Cut Out“ durch zeitgenössische und international bekannte Künstler wie Kara Walker oder Ruprecht Matthies wieder an Aktualität gewonnen.

Jedoch rückt die traditionelle Arbeitsweise des (Aus-)Schneidens mit der Schere zugunsten rein ornamentaler Arbeiten, großformatiger Rauminstallationen oder neuer Materialien in den Hintergrund.

Zwar wird die Kunst des Scherenschnitts im 21. Jahrhundert noch praktiziert, die Künstler sind jedoch längst nicht mehr so zahlreich wie in früheren Jahrzehnten. In Kombination mit dem Thema des Totentanzes, einem mittelalterlichen und ebenfalls vermeintlich altmodischen Motiv, entsteht dabei ein reizvolles Spiel mit den Vorstellungen des Betrachters und dem tatsächlich Dargestellten.

Die Scherenschnittkünstler Melchior Grossek, Josy Meidinger, Walter Draesner, Hartmut Klug, Karin Dütz, Ursula Kirchner u. A. unterwandern mit ihren Arbeiten immer wieder die Erwartungshaltung des Betrachters:

Die fragile und ornamentale Form des traditionellen Scherenschnitts steht dabei in starkem Kontrast zu den oftmals drastischen Darstellungen des Totentanzes, welche die verschiedensten Themenbereiche von Krieg, Tanz und Musik bis hin zum Märchen behandeln.

Anhand von mehr als 60 Exponaten, darunter zahlreiche Scherenschnitte und Drucke aus der Graphiksammlung Mensch und Tod der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, zeigt die Ausstellung exemplarisch die Umsetzung und den Umgang verschiedenster Künstler des 19.,20. und 21. Jahrhunderts mit dem Motiv des Totentanzes im Medium des Scherenschnitts.

Nachgehen soll die Ausstellung dabei vor allem der Fragestellung, wie sich ein scheinbar naives und unschuldiges Medium mit dem oftmals düsteren und morbiden Sujets des Totentanzes vereinen lässt.

Stiftung Schloss und Park Benrath
Benrather Schloßallee 100-106
D-40597 Düsseldorf
www.schloss-benrath.de

Öffnungszeiten
Wintersaison (1.10.2013 – 15.4.2014):
Dienstag bis Sonntag 11.00 Uhr – 17.00 Uhr

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