Das Kloster Mariastein beherbergt eine beachtliche Sammlung an Kulturschätzen, so Gemälde, Skulpturen und Druckgrafik. Darunter befinden sich kunsthandwerkliche Arbeiten, die die Volksfrömmigkeit fördern sollten, zum Beispiel das geschnittene Andachtsbild, als Weissschnitt mit Papier und Pergament.
Der Schwarzschnitt kam hundert Jahre später in Mode – die religiösen Themen blieben, wurden jedoch später von weltlichen Themen verdrängt.
Die Doppelausstellung «Vom Andachtsbild zum Scherenschnitt» macht die Ver- bindung vom Weissschnitt zum heutigen Scherenschnitt. Zeigen auch nicht alle Bilder im Scherenschnitt klassisch religiöse Motive, so sind sie doch eine Würdigung, ja eine Feier der Schöpfung.
Rita Hochuli, Regina Martin und Ursula Vögtlin stehen in der Tradition des klassischen Schwarzschnitts, der mithilfe von Fantasie und künstlerischer Freiheit aufgelockert wird. Die Motive sind oft überraschend, und Form, Bildausschnitt und Perspektive verstärken die Aussage.
Rita Hochuli zeigt Schmetterlinge, Vögel, Pflanzen und Bäume. Ihre Werke sind filigran und narrativ.
Auch in Regina Martins Scherenschnitten steht die Natur an erster Stelle, jedoch meist szenisch aufbereitet. Sie stellt unter anderem Tiere dar, mit Vorliebe Pferde.
In der Kapellen-Serie von Ursula Vögtlin lassen sich zahlreiche Details und in den mit Farbe gestalteten Werken unerwartete Szenen entdecken.